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cover2Auschwitz Express – Ein frecher Roman:


Leo Edelman aus Kiew ist Jude. Darauf legte er aber nie viel Wert. In den 70er Jahren war es kein Vorteil, Jude zu sein, weshalb sein Vater das Meldeamt mit fünfhundert Dollar bestach, um den Vermerk „Jude" aus seinem Pass zu streichen. In der 90er Jahren war es wiederum von Vorteil: Als Jude durfte man die verhasste Sowjetunion verlassen und ins gelobte Land emigrieren – nach Deutschland. Leider war Edelman kein Jude mehr. Also bestach er das Meldeamt erneut, um den Vermerk „Jude" wieder in seinen Pass aufzunehmen. Dieses Mal kostete es schon tausend Euro. In Hamburg trifft Edelman Pastor Bielefeld aus dem Verein ”Nächstenliebe”. Bielefeld liebt Juden und es stört ihn gewaltig, dass Leo Edelman kaum Interesse an seinen jüdischen Wurzeln hat. Also bucht der Pastor für seinen neuen Freund eine Bildungsreise nach Auschwitz. Drei Tage und zwei Nächte langweilt sich Edelman zu Tode, aber zurück in Hamburg hat er eine geniale Geschäftsidee: „Auschwitz Express“ heißt das neue Unternehmen. Eine authentische Reise nach Auschwitz – in Viehwaggons, genau wie vor über siebzig Jahren. Einhundert Menschen in jedem Waggon. Eine Reise, deren Konsequenzen noch keiner ahnt.

Das Buch, als Tagebuch aus der Sicht dieser beiden Protagonisten geschrieben, ist eine politisch unkorrekte Satire über ein Thema, worüber man in Deutschland keine Witze machen sollte. Dennoch macht es Autor Gabriel Bornstein. Man lacht und fühlt sich gleichzeitig schuldig, denn hier geht es nicht um Auschwitz, sondern um ein System, das wir alle bedienen – den unkontrollierten Kapitalismus. Es geht um die Macht des Geldes, die selbst vor den Toren Ausschwitzs keinen Halt macht, und es geht um Gott, der vielleicht existiert, vielleicht aber auch nicht, und wenn ja, bestimmt nicht den Interessen der Menschen dient. Und es geht um die Liebe, die so wunderbar und gleichzeitig so obsessiv und zerstörerisch sein kann.

Autor / Author

Gabriel Bornstein, 1948 in Afula, Israel, geboren. Kindheit in Jerusalem, Militärdienst, danach Ingenieurstudium an der Universität Be’er-Sheva, Arbeit und Aufbaustudium an der Universität Tel Aviv.  1984 Filmstudium an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Abschluss mit Auszeichnung für seinen Film ”Rosenberg”.  1997 Gründung der Drehbuchwerkstatt Hamburg, 2002 Debütfilm »Dezemberküsse«. Ab 2000 Dozent für Dramaturgie an der Universität Hildesheim. 2005 Mitgründung des Vereins Jugendfilm e.V.. Des Weiteren ist Gabriel Bornstein als Drehbuchautor, Regisseur und Produzent tätig. Sein erster Roman ”45 Minuten bis Ramallah“ erschien 2013 im Verlag Assoziation A und wurde verfilmt. Nun ist er mit dem neuen Roman unterwegs.

Weitere Information auf Gabriel Bornsteins Webseite fullhousefilm.de

Gabriel Bornstein was born in Afula, Israel. After his military service, he studied Chemical Engineering at Beer Sheva University. He worked for industry and in research at the University of Tel Aviv. In 1984, he began his studies in Film at the School of Art in Hamburg, which he completed in 1990 with a special award for his film Rosenberg. In December 2000, his debut feature film December Kisses was completed with a budget of only 30,000 DM. The movie won a Silver Award at the Houston Independent Film Festival. He has since written and co-authored numerous scripts. His first novel, 45 Minutes to Ramallah followed in 2012, and subsequently he was asked to write the script for the film with the same title (2013 – Ali Samadi Ahadi, Director). Auschwitz Express is his second novel.

Further information on Gabriel Bornsteins website fullhousefilm.de

Charaktere / Characters

Leo Edelman ist skeptisch den Menschen gegenüber. Für Macht und Geld sind sie bereit, zu töten und sich gegenseitig zu ruinieren. In so einer Welt muss jeder für sich das Beste 'raus holen'. Wenn die Menschen sich in ”Ficker” und ”Gefickte” aufteilen, will Edelmann sich auf keinem Fall unter den Gefickten wiederfinden. Insofern ist Edelmans Geschäft, auch wenn es nicht gerade moralisch ist, nur ein kleines Übel in einer sehr bösen Welt. Von der Liebe hält Leo Edelman nicht viel. Ist doch alles käuflich. Die Frage ob man liebt oder nicht, ist auch nur eine Frage des Profits. Seine polnische Sekretärin Magda ist dies zwar bewusst, dennoch macht sie alles für ihn. Als er am Ende der Odyssee sein Hab und Gut verliert, ist sie das Einzige was ihm bleibt, und das lernt er zu schätzen.

Pastor Bielefeld ist eine arme Seele, die sich stets mit Fragen der Moral, des Glaubens und der Existenz quält. Dabei sehnt er sich nur - und das schon sein Leben lang - nach Liebe. Leider ist er unfähig dazu. Erst unter den harten Bedingungen in Auschwitz findet Bielefeld zum ersten Mal überhaupt zu wahrhaft starken Liebesgefühlen, nämlich zu Vera. Natürlich kann er sie nicht halten. Mit seinen ewigen Zweifeln und seinem nicht zu bremsenden Gerechtigkeitswahn steht er sich selbst im Weg. Die Frau seiner Begierde will ihn nicht wirklich und lässt ihn allein mit seinen Qualen. Als Folge wird seine Liebe zur Obsession, die ihn am Ende vernichtet.

Beide Figuren meinen es gut: Edelman für sich selbst - der Pastor für die ganze Menschheit. Dennoch befinden sich beide auf dem direkten Weg in den Abgrund. So wie Bernard Show einmal sagte: Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.

Das Buch, als Tagebuch aus der Sicht von zwei Protagonisten geschrieben, ist eine Reise in die Seelen dieser schwächlichen Figuren.

Leo Edelman does not think much of people. For power and money they are willing to kill and to destroy each other. In such a world, everyone needs to get the best they can out of it. If people are going to be divided into fuckers and fucked, Edelman doesn’t want under any circumstances to be among the fucked again. Thus, Edelman’s business, even if it is not morally just, is only a small evil in a very wicked world.

Pastor Bielefeld is a poor soul who constantly tortures himself with questions of morality, faith and existence. However, he only longs – and has all his life – for love, of which he is not capable. Under the harsh conditions in Auschwitz, for the first time ever, Bielefeld feels truly strong emotions of love, namely toward Vera. Of course he can’t hold on to it. With his eternal doubts and his unstoppable delusion for justice, he stands in his own way. The woman he desires doesn’t really want him and leaves him alone with his pain. As a result, his love becomes an obsession, which destroys him in the end.

Synopsis

Leo Edelman aus Kiew ist Jude. Darauf legte er aber nie viel Wert. In den 70er Jahren war es kein Vorteil, Jude zu sein, weshalb sein Vater das Meldeamt mit fünfhundert Dollar bestach, um den Vermerk „Jude" aus seinem Pass zu streichen. In der 90er Jahren war es wiederum von Vorteil: Als Jude durfte man die verhasste Sowjetunion verlassen und ins gelobte Land emigrieren – nach Deutschland. Leider war Edelman kein Jude mehr. Also bestach er das Meldeamt erneut, um den Vermerk „Jude" wieder in seinen Pass aufzunehmen. Dieses Mal kostete es schon tausend Euro. In Hamburg trifft Edelman Pastor Bielefeld aus dem Verein ”Nächstenliebe”. Bielefeld liebt Juden und es stört ihn gewaltig, dass Leo Edelman kaum Interesse an seinen jüdischen Wurzeln hat. Also bucht der Pastor für seinen neuen Freund eine Bildungsreise nach Auschwitz. Drei Tage und zwei Nächte langweilt sich Edelman zu Tode, aber zurück in Hamburg hat er eine geniale Geschäftsidee: „Auschwitz Express“ heißt das neue Unternehmen. Eine authentische Reise nach Auschwitz – in Viehwaggons, genau wie vor über siebzig Jahren. Einhundert Menschen in jedem Waggon. Eine Reise, deren Konsequenzen noch keiner ahnt.

Das Buch, als Tagebuch aus der Sicht dieser beiden Protagonisten geschrieben, ist eine politisch unkorrekte Satire über ein Thema, worüber man in Deutschland keine Witze machen sollte. Dennoch macht es Autor Gabriel Bornstein. Man lacht und fühlt sich gleichzeitig schuldig, denn hier geht es nicht um Auschwitz, sondern um ein System, das wir alle bedienen – den unkontrollierten Kapitalismus. Es geht um die Macht des Geldes, die selbst vor den Toren Ausschwitzs keinen Halt macht, und es geht um Gott, der vielleicht existiert, vielleicht aber auch nicht, und wenn ja, bestimmt nicht den Interessen der Menschen dient. Und es geht um die Liebe, die so wunderbar und gleichzeitig so obsessiv und zerstörerisch sein kann.

Leo Edelman is a Jew from Kiev. But he never put much value on his being a Jew. In the 1970s there was no advantage to being one, which is why his father bribed a person at the government office with 500 dollars to strike the word Jew from his passport. In the 1990s, however, it was once again an advantage to be a Jew. As a Jew, one was allowed to leave the hated Soviet Union and emigrate to the promised land – Germany. Unfortunately, Edelman was no longer officially a Jew. So he bribed a person at the government office to reinstall the notation Jew in his passport. By this time it already cost a thousand euros. In Hamburg, Edelman meets Pastor Bielefeld from the Charity Association. Bielefeld loves Jews and it bothers him enormously that Edelman has no interest in his own roots. So the pastor books an educational trip to Auschwitz for his new friend. For three days and two nights Edelman is bored to death, but once back in Hamburg he has an ingenious business idea: Auschwitz Express is the name of his Start up. An authentic trip to Auschwitz – in cattle cars, just like over 70 years ago. One hundred people in each car. A journey with consequences that no one yet suspects.

Auschwitz Express is a politically incorrect satire about a subject that you should not make light of in Germany. Nevertheless, author Gabriel Bornstein squeezes humor out of it. One laughs and feels guilty at the same time, because it’s not just about Auschwitz, but about a system that we all serve – out-of-control capitalism. It’s about the power of money, which doesn’t relent, not even at the gates of Auschwitz. And it’s about God, who might exist or might not, and if He does, it’s certainly not to serve the interests of human being. And it’s about love, that can be so wonderful and at the same time so obsessive and destructive.